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Wachstum gestalten

Aktualisiert: 26. Juli

Lange Zeit war ich entweder in der Orientierung an der Vergangenheit gefangen oder befand mich in einer Paralyse durch die Fokussierung auf die Zukunft.

Ich wollte mich fortbewegen, mich besser fühlen. Ich wollte mehr für mich.


Doch es ist schwierig den Weg des Wachstums zu beschreiten, wenn man die eigene Rolle und damit verbundene Verantwortung nicht erkennt.

So orientierte ich mich an den oberflächlichen "Erkennungsmerkmalen" von Menschen, die nach Wachstum strebten.

In dieser Fremdorientierung liegen zwei Gefahren:


  1. Die Distanzierung und der Bezugsverlust zu den eigenen Erlebnissen und Bedürfnissen

  2. Das Übersehen der Tatsache, dass andere Menschen nicht nur Nahrhaftes in ihrem Garten säen

Mit anderen Worten: Ich habe Lösungen im Denken und Imitieren gesucht.

Doch die eigenen Erlebnisse und Bedürfnisse wollen gefühlt, gesehen und akzeptiert ßwerden.

Dabei spielt sowohl das mentale als auch emotionale Erleben eine Rolle.


Sich Selbstbildnis Wachstumsgestalter:innen zu verstehen, bedeutet zunächst die Synergie zwischen dem eigenen Körper und Geist wahrzunehmen und anzuerkennen.

Wachstumsgestaltung lässt sich für mich auf drei Ebenen verorten.


  1. Der mentalen Ebene (Denken, Bewerten, Beobachten)

  2. Der körperlich-emotionalen Ebene (Fühlen, Wahrnehmen, Spüren)

  3. Der Verhaltensebene (Umsetzten, Handeln)


Dabei war es zunächst wichtig zu verstehen, dass ich nicht meine Gedanken und nicht meine Gefühle bin.

Diesen entscheidenden Zugang dazu konnte ich erst durch Meditation gewinnen. Das Üben im Beobachten von Gedanken, Gefühlen und wie diese sich gegenseitig bedingen, hat mir deutlich gemacht, dass ich mit meinen Gedanken meine Wirklichkeit konstruiere.

Natürlich kann ich mir nicht jedes Gedankens und dessen tieferer Bedeutung bewusst werden, aber ich kann üben, mehr davon wahrzunehmen.

Und so beginnt es, dass ich mich von meinen Fluchtgedanken ("Weg von"), mich zu einer aktiven "Hin zu"- Gestaltung bewege.


Beispiel:

"Ich bin ängstlich." ➡ "Ich fühle/ nehme xyz wahr."


Aus den Bewertungen meines Erlebens folgt auch mein Handeln.

Welche Gedanken hängen damit zusammen, wenn ich sage "Ich bin xyz..?"

Folgt daraus "Ich sollte mich nicht xyz fühlen." oder "Ich sollte nicht so sein" ?

Was bedeutet das wiederum für mein Handeln?

Zensiere ich, dass was ich sagen möchte?

Schlucke ich Gefühle herunter?

Vertraue ich weniger in mich und meine Kompetenzen, weil ich in dem Moment nur das eine Gefühl bin und nicht mehr?


Diese Denk- und Handlungsweise führten eher dazu, dass ich mich als Problemträgerin betrachtete und nicht in meinem besten Interesse handelte.

Deshalb ist es so wichtig zu verstehen, welche Rolle meine Gedanken in meinem tagtäglichen Erleben einnehmen.


Ertrage ich bloß mein Erleben und meine Probleme oder gestalte ich meinen Wachstum und Umgang mit Herausforderungen?


Wenn ich mich selber als "WachstumsGESTALTERIN" verstehe, liegt meine Orientierung auf Zielen, auf meinen Potenzialen, nicht auf meinen Defiziten.

Dadurch, dass ich aktiv meinen Fortschritt und meinen Wachstum gestalte, liegt also auch das Potenzial in mir, eben diesen Fortschritt und Wachstum zu erreichen.


Wie gestalte ich meinen Wachstum?


Ich bin der Überzeugung, dass wir alle unsere eigenen Zugänge dazu erforschen müssen.

Für mich ist die Bewusstwerdung der erste Schritt.

Sie ist die Basis für Wachstumsgestaltung.

Da wir so das "Hier und Jetzt" und auch unser inneres Streben wahrnehmen.

Für mich erfolgt der Zugang dazu hauptsächlich durch Meditation und reflektierendes Schreiben.

Ich denke jedoch, dass es viele Wege gibt, in diese Bewusstwerdung einzutauchen.


Mir helfen folgende Fragen, welche ich entweder aufschreibe oder visualisiere:


  • Was brauche ich in diesem Moment /täglich /wöchentlich, damit ich mich gut genährt fühle (geistig, körperlich, emotional, seelisch, spirituell etc.) ?

  • Was bringt mir wahrhaftig Freude?

  • Welche Menschen/ Aktivitäten in meinem Leben bringen mir Freude, Leichtigkeit, Verbundenheit?

  • Welche Gefühle und körperlichen Signale möchte ich gerade nicht erleben?

  • Was tue ich aktiv, um nicht zu fühlen?

  • Was kann ich tun, um herausfordernde Gefühle zu würdigen?

  • Wo gibt es eine Diskrepanz zwischen dem, was ich denke und dem, was mir mein Körper mitteilt?

  • Was sind meine Werte und handle ich entsprechend meiner Werte?

  • Welche meiner Werte stehen im Widerspruch zu einander?


Besonders, wenn meine Gedanken kreisen und ich an die Grenzen meines Verständnisses zu stoßen scheine, ist es für mich wichtig zu diesen Fragen zurückzukehren.

Für mich ist das der Hinweis darauf, dass ich mich wieder nur auf der einen Ebene meiner Wachstumsgestaltung befinde und bspw. die Ebene des Fühlens vernachlässige.

Fragen, welche ich durch Meditationen erforsche sind beispielsweise:


  • Wo nehme ich das Gefühl in meinem Körper wahr, was mein Kopf gerade bewertet?

  • Welches Gefühl steckt hinter den Aussagen in meinem Kopf?

  • Kann ich das Gefühl benennen?


Auf Grundlage dieser Basis, folgt der aktive Teil der Gestaltung.

Aktive Wachstumsgestaltung bedeutet für mich die nährenden Aktivitäten und Begegnungen auf eine konsistente Art und Weise zu wiederholen, welche die Erfüllung meines Potenzials näher bringen.

Das äußert sich darin, alle Aspekte meiner körperlichen, geistigen, emotionalen Bedürfnisse ehrlich zu betrachten und damit in Kontakt zu treten.


Der relevanteste Schritt bleibt dabei mich wiederholt zu dem sanften, verletztlichen Anteil in mir zu verbinden.

Damit meine ich, dass ich in mir leicht erkennbare Gefühle (Wut, Trauer, Angst, Freude, Ekel) wahrnehmen kann, aber dahinter eventuell versteckte sanftere Gefühle (Erwartungen, Vertrauen, Besorgnis, Überraschung) oder auch verdeckte Bedürfnisse (Wunsch nach Akzeptanz, Verbindung, schnellen Lösungen etc.) stehen können.

Ob man dies Innere Kindesarbeit oder Schattenarbeit nennen möchte, für mich ist klar geworden, dass die Benennung nicht so relevant ist, wie die Tatsache, dass ich Kontakt zu diesen Anteilen aufnehme.

Meiner Erfahrung nach verlangsamt oder verhindert die ehrliche Auseinandersetzung impulsives Verhalten, welches nicht im Einklang mit den eigenen Werten steht.

Dies verdeutlicht für mich immer wieder den Aspekt der Eigenverantwortung in meinem Wachstums- und Heilungsprozess.

Denn der Kontakt zu mir selbst, erlaubt mir meine Grenzen einfacher zu halten oder zu setzten.


Ich gestalte demnach meinen Wachstum, indem ich meine Eigenverantwortung in der Erfüllung aller drei Gestaltungsebenen anerkenne und mich aktiv mit dem Wert des Wachstums und seiner Bedeutsamkeit verbinde.

Wachstumsgestaltung bedeutet für mich daher nicht nur die Stärkung meiner Bewusstwerdung, sondern insbesondere, den Kontakt zu meiner inneren Sanftheit zu finden und kontinuierlich Aktivitäten und Beziehungen aufzubauen, die mich nähren und mir Stabilität geben.





















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